Wirkungsnachweis aus der Literatur
asymmetrische und einseitige Zusammenarbeit aufgrund ungenügender Kenntnis über Arbeitsbereiche und Rollen
institutionelle Zusammenarbeit
Bereits in der konzeptionellen Verankerung der Tagesschule ist eine beschränkte Form der Zusammenarbeit vorgesehen, wenn beispielsweise Hausaufgaben nicht mehr wie bisher von den sozialpädagogischen Fachkräften, sondern nur noch von Lehrkräften angeboten werden können, oder wenn sozialpädagogische Fachkräfte zwar bei Schulausflügen willkommen sind, aber keine gemeinsame Organisation der beiden Professionen vorgesehen ist (z.B. Schulhaus A, sozialpädagogische Fachkraft 1, 59). Hier liegen nicht nur Kompetenzen der sozialpädagogischen Fachkräfte brach, ebenso werden vorhandene inhaltliche und organisationale Synergien nicht genutzt. Die sozialpädagogischen Fachkräfte bemängeln, dass die Lehrkräfte die sozialpädagogischen Aufgaben und Leistungen nur ungenügend kennen, wodurch diese wiederum eine geminderte Wertschätzung in ihren Tätigkeitsbereichen wahrnehmen. […] Gleichzeitig monieren die befragten Lehrkräfte desselben Schulhauses, dass wiederum die sozialpädagogischen Fachkräfte den Arbeitsort und Aufgabenbereich der Lehrkräfte nur ungenügend kennen würden.
Beschreibung der Aktivität
Tagesschulen in der Stadt Zürich
Tagesschulen in der Stadt Zürich zeichnen sich dadurch aus, dass alle Schülerinnen und Schüler an mindestens drei Tagen verbindlich ausserunterrichtliche Angebote im und ums Schulhaus nutzen (wie beispielsweise Mittagstisch oder „erweiterte Lernangebote“) sowie weitere fakultative Förder- und Freizeitangebote nutzen. Dieses Schulmodell orientiert sich im Gegensatz zur klassischen Schulpädagogik an einem erweiterten Bildungs- und Erziehungsbegriff, sodass Bildung und Erziehung nicht nur im Unterricht, sondern ebenso in ausserunterrichtlichen Angeboten stattfindet.
Schweiz
Einrichtungen/ Träger der Kinder- und Jugendarbeit
Evaluierung der Aktivität
Zu zwei Messpunkten werden vier Fälle von sich neu konstituierenden Tagesschulen in der Stadt Zürich untersucht (Cross Case Study). […] In der ersten Erhebungsphase wurden 55 Einzel- und Gruppeninterviews mit narrativen Passagen (Schütze, 1983; Bohnsack, 1999) geführt, um die subjektiven sowie kollektiven Sichtweisen möglichst aller an der Tagesschule Tätigen (schulische und sozialpädagogische Fachkräfte, ausserunterrichtliche Angebote von Externen, Erziehungsberechtigte sowie Schülerinnen und Schüler) zu berücksichtigen. Das Gesprächsmaterial wurde vollständig transkribiert und mit der Grounded Theory (Strauss & Corbin, 1997) auf gemeinsame und kontrastierende Deutungsmuster hin analysiert. Der skizzierte qualitative Zugang ermöglicht es, aus den Erzählungen explizite und implizite Vorstellungen und Deutungsmuster zu rekonstruieren und die Handlungsroutinen und Sichtweisen der handelnden Personen abzubilden, welche latent in den Aussagen enthalten sind und von ihnen nicht explizit geäussert werden. Die anschliessend vorgestellten Befunde berücksichtigen die Gespräche mit den 16 Lehrkräften und 15 sozialpädagogischen Fachkräften.
erste Phase: 55 Einzel- und Gruppeninterviews zweite Phase: 16 Lehrkräfte und 15 sozialpädagogische Fachkräfte
Schweiz
Sammelbandbeitrag
Chiapparini, Emanuela/ Selmani, Kadrie/ Kappler, Christa/ Schuler, Patricia (2018): "Die wissen gar nicht, was wir alles machen". Befunde zu multiprofessioneller Kooperation im Zuge der Einführung von Tagesschulen in der Stadt Zürich. In: Chiapparini, Emanuela/ Stohler, Renate/ Bussmann, Esther (Hrsg.): Soziale Arbit im Kontext Schule. Aktuelle Entwicklungen in Praxis und Forschung in der Schweiz. Verlag Barbara Budrich. Budrich UniPress. S. 48-60.
WU-Bibliothekskatalog
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