Wirkungsnachweis aus der Literatur

Langfristig (> 5 Jahre)
Meso (Organisation/Gruppe)
Sozial
NEU

Erschaffung eines Ortes für Spaß, Spiel und Entspannung

psychosoziales Befinden

In der quantitativen Befragung waren die meistgenannten Gründe für die Nutzung der Offenen Jugendarbeit „Spaß haben“ (knapp 80 % der Jugendlichen), „chillen können“ (70 %), „Partys feiern“ (60 %) oder „sich austoben können“ (40 %). Auch in den Interviews beschreiben die Jugendlichen die Offene Jugendarbeit als Ort, um gemeinsam zu spielen, zu chillen, zu reden, aber auch Jugendzeitschriften zu lesen, herumzualbern und Spaßkämpfe zu machen: "Also ich habe [Jugendtreff] einfach gern, also beschreiben kann man es ja nicht gut. Weil, es ist wie so, wenn mich jemand fragen würde, wieso ich hierherkomme, dann würde ich ihm einfach sagen, zum Spaß haben. Aber wenn er mich fragen würde, ja was ist Spaß für dich, also dann könnte ich das nicht beschreiben. Weil Spaß ist viel, z. B. Fußball macht mir viel Spaß, aber wieso, weiß ich nicht, Playstation zum Beispiel. Es macht immer Spaß! Es ist nie langweilig, immer finden wir etwas Lustiges heraus, tanzen auf der Spielfläche und alles. [Jugendarbeiter*in]: Man merkt, dass gerade die Jugendlichen, die wirklich einfach das gerne haben, einfach hier relaxen. Wir sind jetzt nicht da, um irgendwelche Fragen von ihnen zu klären, mit ihrem Leben irgendwie. Aber sie benutzen es gerne, weil sie hier ungestört sind, auch mit Kollegen, wo sie etwas machen können. Und hier sitzen macht einfach auch super viel Spaß, weil also zu Hause können wir ja nicht gerade so alle Kollegen einladen. Es ist hier wie zu Hause, wie soll ich sagen?"

Beschreibung der Aktivität

Offene Jugendarbeit in einer Schweizer Gemeinde
Zum Zeitpunkt der Erhebung war die Offene Jugendarbeit ein etabliertes Regelangebot der Gemeinde. Es war eine Einrichtung, die mit insgesamt 110 Stellenprozenten ausgestattet war. Als Räumlichkeiten standen ein Jugendtreff sowie ein Jugendbüro zur Verfügung, außerdem erhielten die Jugendlichen via Jugendarbeit Zugang zu einem Tanzraum. Im Jugendtreff wurde mehrfach pro Woche ein offener Treff durchgeführt, zusätzlich konnten ihn die Jugendlichen selbstständig oder teilbegleitet nutzen (z. B. für Partys). Das Jugendbüro war für die Jugendarbeiter*innen primärer Arbeitsort für administrative Tätigkeiten, stand bei deren Anwesenheit aber auch den Jugendlichen offen, insbesondere standen ihnen mehrere Computer zur Verfügung. Des Weiteren waren die Jugendarbeiter*innen im Untersuchungszeitraum in geringem Umfang aufsuchend tätig. Sie organisierten außerdem regelmäßige Sportabende und boten einen zweiwöchentlichen Mädchentreff an, initiierten und unterstützten Projekte von Jugendlichen und übernahmen Beratungs-, Begleitungs- und Vermittlungsaufgaben. Zusätzlich zu diesen zielgruppenbezogenen Angeboten waren die Jugendarbeiter*innen in vielfältiger Weise in den Bereichen politisches Lobbying für Jugendthemen, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit tätig.
Schweiz
teilnehmende Kinder und Jugendliche PraktkerInnen/JugendarbeiterInnen/MentorenInnen

Evaluierung der Aktivität

Es kamen folgende Forschungsmethoden zum Einsatz: Teilnehmende Beobachtungen dienten dazu, Einblick in die Praktiken von Offener Jugendarbeit zu gewinnen. Im Fokus stand die Frage, was die Beteiligten in der Offenen Jugendarbeit tun und wie sie dies tun. Es wurden 14 mehrstündige Beobachtungen in unterschiedlichen Angebotsbereichen gemacht. Es wurden außerdem Leitfadeninterviews mit insgesamt 39 Jugendlichen geführt, welche Offene Jugendarbeit nutzten. Durch die Interviews konnte die „innere Logik“ der Offenen Jugendarbeit aus der Perspektive der Jugendlichen erfasst werden (Klawe 2006, S. 133): deren subjektive Wahrnehmungen einer Situation und der subjektiv erfahrene Nutzen von Offener Jugendarbeit. Die Interviews wurden teilweise während der Beobachtungen spontan durchgeführt. Zusätzlich wurden frühere Nutzer*innen interviewt, da kurz vor Start des Forschungsprojekts ein „Generationenwechsel“ stattgefunden hatte. In Interviews mit den beiden Jugendarbeiter*innen lag der Fokus darauf, unter welchen Rahmenbedingungen sie arbeiten, wie sie ihre Praxis wahrnehmen, woran sich ihr Handeln orientiert und woran sie den Nutzen ihres Handelns festmachen. Im Rahmen einer quantitativen Fragebogenbefragung wurden alle Schüler*innen der Standortgemeinde der sechsten bis zur neunten Klasse zur Offenen Jugendarbeit befragt. Der Fragebogen enthielt sowohl geschlossene Antwortvorgaben als auch Fragen mit offenen Antwortmöglichkeiten. 203 Jugendliche hatten bereits die Offene Jugendarbeit genutzt und machten Angaben zur Offenen Jugendarbeit.
Leitfadeninterviews mit insgesamt 39 Jugendlichen Interviews mit zwei Jugendarbeiter*innen Quantitativen Fragebogenbefragung mit alle Schüler*innen der Standortgemeinde der sechsten bis zur neunten Klasse, 203 nutzten das Angebot der Offenen Jugendarbeit